Digitales Lernen – ein Pilotprojekt zum Nachmachen!
Wenn andere Leute in den Feierabend gehen, geht für manche erst die Arbeit los … Die Reinfelder Jugendredakteure von erKant.de und ihr Coach zum Beispiel investieren viel Freizeit in ihre Online-Schülerzeitung – voll digital. Dabei arbeiten und lernen sie genauso, wie die Bildung der Zukunft aussehen soll! Sind sie, ist “Media4Teens” ein Pilotprojekt zum Nachmachen?
Eine Online-Schülerzeitung ist ein digitales Produkt, mit digitalen multimedialen Inhalten und digitalen Arbeitsvorgängen. Obwohl die Redakteure von erKant.de ein eigenes Redaktions-Büro im Alfa-Park #1, aber aktuell keinen Internetzugang haben, treffen sie sich dort zwar zu Meetings, aber nicht zum aktiven Arbeiten. In der Praxis gestaltet sich die Teamarbeit also überwiegend digital. Beispielsweise so, wie jetzt bei Marwin, 12j, neu bei Schülerzeitung. Er war bereits bei zwei Meetings von erKant.de dabei und arbeitet und denkt virtuell über deren WhatsApp-Gruppe bereits mit. Leider fand das Team noch nicht die Zeit, einen weiteren Workshop abzuhalten. Die Einarbeitung sowie Teamarbeit findet also überwiegend digital statt. Das nach Schulschluss, sehr oft am späten Nachmittag und an den Wochenenden.
Die Anfänge lernte Marwin in der Schulprojektwoche kennen. Projektleiter waren zu dem Zeitpunkt die Redakteure Minoka Braun und Marvin Ladwig; unterstützt aus der Ferne (remote) von ihrem Coach Susanne. Auch bei solchen, eigentlich schulinternen, Aktionen steht sie immer bereit – per Whatsapp, Telefon und E-Mail, in 2017 auch persönlich vor Ort. Grundsätzlich investiert sie seit Februar 2017 je Woche zwischen drei und zehn Stunden Arbeit in das gemeinnütziges Projekt, das von ihrem Verein sii-kids & -talents e.V. gesponsert wird.
Seit der Projektwoche sind zweimal Ferien vergangen, bevor das jüngste Mitglied endlich seinen zweiten Artikel schreiben konnte. In der Zeit waren die Erinnerungen verblasst, aber das ist nicht schlimm, denn: Wie auf der Online-Schülerzeitung Artikel gestellt werden können und vieles Weitere, ist in Lern-Videos erklärt. Diese Videos können sich die Jugendredakteure und solche, die es werden wollen, jederzeit online ansehen – so oft sie wollen. Die einen Schüler und Schülerinnen (kurz: SuS) begreifen schnell, die anderen brauchen Wiederholungen – jeder lernt im eigenen Tempo und: Wann und wo und was er will!
Zur Zeit stehen den Redakteuren von erkant.de 18 Lern-Videos sowie diverse Infotexte (auch zum Thema Recht wie Datenschutz, uvm.) zur Verfügung, die ihr Coach nach und nach produziert hat. Die Videos sind nicht professionell und nur so nebenbei – probono, wie alles andere – von ihr erstellt worden. Aber es reicht, um als SuS einfach loszulegen und Schritt-für-Schritt Online-Redakteur zu werden.
Soweit die Theorie. Ansonsten gilt hier: learning by doing … Das digitale Lernen und Arbeiten kann selbständig begonnen und erprobt werden. Für das Erlernen des journalistischen Handwerks und für die vielen tausenden Details der digitalen Arbeit braucht es allerdings auch Menschen – d.h. bei erKant.de die Teamkollegen aus dem Kreis der Jugendredakteure und deren Coach. Manche Fragen kehren immer wieder, zu Themen und Inhalten, Schreibstil, Bilddateigrößen, Datenschutzfragen und vielem mehr.
Arbeitsmittel sind überwiegend Smartphones und die PC´s der Eltern zuhause. Smartphones werden zu Allem und Nichts genutzt: zum Schreiben auf der Website, zum Fotografieren und Video drehen, zum Aufnehmen von Interviews, Terminplanung und natürlich zur Kommunikation (Whatsapp und E-Mail) sowie für grafische Arbeiten (Plakate entwerfen, etc.). Besser wären dafür eigene Tablets – etwas Geld dafür haben die Jugendredakteure – selbst gewonnene Preisgelder. Für ein interaktives Whiteboard würden die Eigenmittel aber nicht reichen …
Ein „Unternehmen“ führen und digital Lernen und Arbeiten in allen Facetten
„Tatsächlich ist es ja so, dass eine unabhängige Schülerzeitung (beachte die rechtliche Abgrenzung zur Schulzeitung) wie eine Firma ist. Das heißt, wir starteten im Februar 2017 bei der Team- und Namensfindung, es folgte die Marktpositionierung und das Logo- und WebDesign. Heute haben wir natürlich immer wieder Aufgaben im Bereich des Personalwesens, Marketing, Technik und Finanzen – und das überwiegend digital!“ sagt Susanne Braun-Speck, die auch Initiator der Schülerzeitung war. „“Meine“ Jugendredakteure lernen hier fürs Leben und sind teilweise enorm daran gewachsen – persönlich, als Menschen. Nicht zuletzt durch die zwei Gewinne beim Schülerzeitungs-Wettbewerb der Länder 2018 #2. Außerdem weiß ich, dass ich sie durch unsere Online-Schülerzeitung fit für den Arbeitsmarkt der Zukunft mache – was wir hier tun, ist digitales Lernen und Arbeiten in allen Facetten.“
Ist das ein Pilotprojekt zum Nachmachen?
Bei der Online-Schülerzeitung lernen die Schüler z.B. das Folgende:
- die Nutzung eines CMS-Systems
- sowie von Text- und Bildbearbeitungs-Programmen
- digitales Recherchieren und Online-Arbeiten
- Erstellen von digitalen Medien (Text, Bild, Audio, Video, Online-Umfragen)
- „blended learning“ (Präsenz- und E-Learning)
- Entwicklung und Nutzung ihrer Kreativität
- eine höhere Lesekompetenz und Rechtschreibung
- Ansätze von Online- und Social-Media-Marketing
- Team- / kollaborative Arbeit (z.B. beim Schreiben von gemeinsamen Artikeln)
- das Kommunizieren per E-Mail und auf allen sozialen Netzwerken
- Ansätze von Datenschutz, Einhaltung von Persönlichkeitsrechten
- etc
Gerne würden wir „Media4Schools“ in vielen Schulen gemeinnützig als digitales Projekt für Schüler einführen. Infos: https://media4teens.de
#2 Gewinne beim Schülerzeitungswettbewerb der Länder 2018
erKant.de wurde 2018 beim SZWdL zweifach ausgezeichnet. Die aktuelle beste Online-Schülerzeitung Deutschlands gewann den Innovationspreis vom Bundesverband der deutschen Zeitungsverleger sowie mit ihrem Artikel über „Mobbing“ (Werner-Bonhoff-Stiftung)
#1 Das Redaktionsbüro wird gesponsert.
Der Raum an sich wird von Armin Moghaddam (pistazien.de) zur Verfügung gestellt; die Büro-Ausstattung vom Coach Susanne Braun-Speck (tiefenschaerfe.de); 2 PC´s aus dem sii-kids-Forscherlabor kamen von IT-Tec.
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